Ich bin eigentlich früh genug angehalten worden, den bayerischen Nationalkünstler Albrecht Düerer zu verehren und als großes Vorbild zu würdigen und hegte in meinen Kindesjahren den großen Wunsch, später so eine berufliche Kombination aus Karl May und Maler und Grafiker zu werden. Der Abenteuerperspektive Karl May wich in späteren Tagen und Jahren das Abenteuer die digitalen Medien, Rasenstücke-betende- Hände-Apostel & Co sah ich später in den Feuilletons von Bekenntnis-Gazetten eigentich ganz gut aufgehoben. Und irgendwann muss man ja damit beginnen, den Vorteil durch Technik auch zur Schau zu stellen: „Dürerhasen“ aus dem Jahr 1991 ist so ein Versuch. Der Hase mit Hohleisen und Geißfuss vom Original recht locker in die Schreinerplatte gekerbt, abgekupfert kann man ja nicht sagen. Die zwei anderen Hasen waren wegen der perspektivischen Verschiebung wesentlich schwieriger zu bewerkstelligen: Da musste meine Katze Modell sitzen, was sie sehr ungern getan hat. Deshalb ist mir der mürrische Ausdruck des mittleren und des rechten Hasen so gut gelungen. Der mürrische Ausdruck ist nötig, weil die drei konservativ in den Druckstock gekerbten zweidimensionalen Hasen auf den vierten ziemlich sauer sind: Der ist nämlich eine pure Generierung, nulldimensional, lediglich elektronische Energie, RGB-Krachbunt, sein Hasenstall ist ein in den Holzschnitt gebauter portabler Fernseher. Und er kann mümmeln. Das alles verdankte er meiner Person und einem Computer mit Software: AMIGA 2000 und Paint de Luxe. 2.1.. Gemäß meinen Erwartungen wurde das Kunstwerk auf der ART 91 in Nürnberg respektabel gewürdigt. Die Leitung des Dürermuseum Nürnberg wollte diese zeitgemäße Interpretation des Nürnberger´s Genies ankaufen, aber irgendwer muss das mit der Ironie verraten haben. Bekannterweise geht Kunst und Ironie gar nicht. Dem poppigeingefärbten Mümmelhasen hat dies nicht geschadet, ich fand, dass er im Mümmeln ein rabelaisisches Lachen inne hatte und darauf war ich stolz. Mit der Entsorgung des Amigarechners ist ihm das Lachen automatisch vergangen und nun gibt es eine Coverversion auf einem Mobile Medium. Letztere sind interaktiv bedienbar und der Dürerhase ist mit einem Fingerdruck abrufbar, und hat auch eine wesentlich schönere Bildauflösung. Er jandelt philosophisches, bedrohlich existenzialistisches, die künstlerischen Schauplätze haben sich eben verändert, tempora mutantur et nos in eis.
Holzschnitt, Computeranimation (Adobe After Effects1924 X1080), Lyrik, Erste Fassung 1991